BuiltWithNOF
Die heiligen Berge von Wudang
Bakua

 

BaguaAuch diese innere Kampfkunst basiert auf den philosophischen Grundgedanken der Daoisten, den Kenntnissen um Yin Yang, Bagua – den 8 Trigrammen und den Fünf Elementen. In den Zielen um das wahrhafte Begreifen des Dao, die Herstellung äußerer und innerer Harmonie und die Entfaltung der körperlichen und psychischen Energien stimmen alle inneren Kampfkünste überein, nur in den Wegen dorthin gibt es Unterschiede.

Die Herkunft der Kampfkunst Bagua läßt sich nicht aus alten Schriften herleiten, wahrscheinlich wurde es über mehrere Jahrhunderte geformt und entwickelt. Bekannt wurde es gegen Ende des 18. Jahrhunderts, als ein Kampfkunstlehrer namens Wang Xiang in der Provinz Shadong eine Schule eröffnete, in der auch Bagua (die Kampfkunst der 8 Trigramme) gelehrt wurde. Einer der größten Meister war Dong Haiquan. Er lernte bei einem daoistischen Mönch, der ihn als Kind aufzog. Nach dessen Tod zog Dong nach Beijing und eröffnete dort eine Bagua-Schule. Eines Tages traf er den Xingyi-Meister Guo Yunshen und kämpfte mit ihm 2 Tage lang, bis er schließlich gewann. Fasziniert vom gegnerischen Kampfstil bot er dem Xingyi-Meister seine Freundschaft an. Seitdem stehen beide Schulen in engem Austausch miteinander.

Das Besondere an den Prinzipien des Bagua ist ihre Umkehrbarkeit, wie einige Beispiele zeigen (aus: KEMPO – Die Kunst des Kampfes, 1988, Sportverlag Berlin, S. 140):

  • Ruhe in der Bewegung und Bewegung in der Ruhe.
  • Keine Übereilung bei schnellen Bewegungen, Schnelligkeit bei langsamen Bewegungen.
  • Kraft durch Nachgiebigkeit und Sanftheit, Nachgiebigkeit und Sanftheit durch Kraft.
  • Natürlichkeit durch Übernatürlichkeit, Übernatürlichkeit durch Natürlichkeit.
  • Gleichmaß in allem. Alles im Gleichmaß.

Das auffälligste Kennzeichen dieser Kampfkunst ist das Gehen im Kreis, das mit spiralenförmigen Drehbewegungen des gesamten Körpers und sehr schnellen Richtungswechseln ausgeführt wird. Die Beinbewegungen werden sehr entspannt und schnell, die Körperachse wird aufrecht und entspannt gehalten, so dass ein Bagua-Kämpfer äußerst gewandt und schnell agieren kann.

Es gibt unzählige Bewegungsfolgen, meist „Tierstile“ wie Schlange, Bär, Tiger usw., um diese Schnelligkeit bei gleichzeitiger Entspannung und höchster Konzentration zu erlangen. Gern wird auch mit gefüllten Teeschalen in den Händen geübt, aus denen kein Tropfen verschüttet werden soll.

Während man im Taijiquan in seiner Mitte ruht und dem Angriff des Gegners nachgibt, ihn neutralisiert und auf ihn zurücklenkt, „umläuft“ man im Bagua den Gegner, versucht hinter seinen Rücken zu gelangen und ihn von dort zu besiegen.

[Willkommen] [Natur/Klima] [Geschichte] [Daoistische Lehren] [Kampfkünste] [Taijiquan] [Bakua] [Xingyi] [Schwert] [Reise2005] [Wudang-Kungfu] [Impressum]